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Mit einem Lichtband Tageslicht in vielfältiger Form nutzen!

Glaserei.org Team
Verfasst von Glaserei.org Team
Zuletzt aktualisiert: 18. März 2015
Lesedauer: 5 Minuten
Ein Lichtband kann mit aneinander gereihten Lichtkuppeln oder am Stück auf dem Dach konstruiert werden und erhellt so Räume von oben mit Sonnenlicht. © VELUX Deutschland GmbH

Ein Lichtband lässt Tageslicht in unter dem Dach gelegene Räume strömen. Informieren Sie sich im folgenden Artikel auf Glaserei.org, durch welche Gestaltungsmöglichkeiten dies verwirklicht werden kann und wie verschiedene Materialeigenschaften Lichtverhältnisse, die Innentemperatur oder die Wärmeabgabe nach außen beeinflussen können.

Ein Lichtband kann mit aneinander gereihten Lichtkuppeln oder am Stück auf dem Dach konstruiert werden und erhellt so Räume von oben mit Sonnenlicht. © VELUX Deutschland GmbH

Ein Lichtband kann mit aneinander gereihten Lichtkuppeln oder am Stück auf dem Dach konstruiert werden und erhellt so Räume von oben mit Sonnenlicht. © VELUX Deutschland GmbH

Lichtbänder erhellen Innenräume über eine langgestreckte Verglasung des Daches. Verwendet werden sie vor allem für große Bauwerke wie Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude, Industrieanlagen oder Supermärkte. Aber auch in Treppenhäusern kann diese Konstruktion verbaut werden. Da ein Lichtband auf dem Dach montiert wird, sorgt der Lichteinfall in einem effektiven Winkel für eine gleichmäßige Ausleuchtung im ganzen Raum. Damit ist diese Form des Oberlichts effizienter als jedes Fenster, das in einer Wand verbaut ist. In der Regel erfolgt die Verglasung dieser Aufbauten mit Polycarbonat-Hohlkammerplatten in unterschiedlichen Designs. Die Verwendung dieses Kunststoffes erfolgt aus statischen, aber auch praktischen Gründen, wie beispielsweise dem Schutz vor Hageleinschlag oder dem Brandschutz.

Ein Lichtband und seine Möglichkeiten der Ausgestaltung

Lichtbänder können in unterschiedlichen Ausführungen verbaut werden. Entweder wird dabei auf ein geneigtes oder gewölbtes Design zurückgegriffen, das unterschiedlich lang sein kann:

  • Ein Lichtband kann die Länge eines ganzen Gebäudes einnehmen. Die Höhe der Konstruktion nimmt dabei normalerweise zwischen einem Fünftel und einem Neuntel ihrer Spannbreite ein. So kann der Gesamtaufbau bis zu sechs Meter breit sein. Gehalten wird dieser – wie alle Bauarten des Lichtbands – von Aluminiumprofilen, die in unterschiedlichen Abständen verbaut werden.
  • Falls Gebäude innen mit Trennwänden versehen sind, lohnt sich der durchgängige Ausbau von einem Lichtband auf dem Dach nicht. In solchen Fällen wird dann auf das sogenannte Satellitenlichtband zurückgegriffen. Dieser als Satteldach und für einzelne Räume konzipierte Aufbau auf dem Dach kann eine Neigung zwischen 30 und 45 Grad einnehmen. Durch den Einbau der Scheiben in Aluminiumträger wirkt der Gesamtaufbau dann filigran. Die Länge kann den ganzen jeweiligen Raum darunter einnehmen, die Breite beschränkt sich normalerweise auf ca. fünf Meter.
  • Durch das Aneinanderreihen einzelner Lichtkuppeln kann ebenfalls eine Art Lichtband geschaffen werden. Dabei formen runde, kuppel- oder pyramidenförmige Oberlichter das Lichtband. Fenster, Einbau und Design werden so kombiniert, dass effektiv der Innenraum ausgeleuchtet wird und gleichzeitig ein geometrisches Muster durch die Anordnung entsteht.

Der Einbau eines Oberlichts kann jedoch nicht nur mit ästhetischen Beweggründen verbunden sein. Alle drei genannten Ausführungen können mit Klappen ausgestattet werden. Durch Elektromotoren können diese dann geöffnet werden, wodurch das Lichtband gleichzeitig der Be- und Entlüftung dient. Zudem können die Lüftungsklappen mit Rauch- und Wärmeabzugsgeräten ausgestattet werden, was den Lüftungsprozess und zudem im Brandfall die Gebäudeevakuierung erleichtert.

UNSER TIPP:
Ein Lichtband muss bestimmte Richtlinien bezüglich des einfallenden Tageslichts erfüllen. Da es sonst im Innenraum zu einer erhöhten Temperatur kommen oder es schlichtweg zu hell werden kann. Umgekehrt kann es – wurde das Oberlicht zu klein konstruiert – zu dunkel sein, was das Arbeiten im Raum ebenfalls erschwert. Daher sollte bei der Konzeption und dem Einbau eines Lichtbandes ein Fachmann hinzugezogen werden, damit die Richtlinien der DIN 5034 erfüllt werden. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Ein Lichtband und die unterschiedlichen Materialfaktoren

Lichtbänder können unterschiedliche Materialeigenschaften aufweisen. Diese hängen unter anderem davon ab, zu welchem Zweck das Gebäude genutzt wird. So werden beispielsweise in einer Lagerhalle Lichtband, Dach und Wände mit einer geringeren Isolierung versehen als in einem Verwaltungsgebäude mit Büros:

  • Dementsprechend variiert der Faktor der Wärmedämmung – der sogenannte U-Wert – zwischen 2,65 und 1,3 W/m²k. Ist der Wert hoch, kommt es zu einem kleineren Wärmeverlust, da die verwendeten Scheiben mehrschichtig konstruiert sind.
  • Das Gleiche gilt auch für die Wärmeenergie, die durch das Material in den Raum transferiert wird. Ist der damit in Verbindung stehende G-Wert, der in Prozent angegeben wird, niedrig, wird der Raum unter dem Lichtband weniger durch einfallende Sonnenstrahlen aufgeheizt. Mit einem hohen G-Wert hingegen lassen sich so zwar Heizkosten sparen, doch sollte vor dem Einbau bedacht werden, dass das Material im Sommer seine Eigenschaften nicht abgibt.
  • Auch das Spektrum des Tageslichts lässt sich durch die Materialwahl regulieren. Je höher der sogenannte Lichttransmissionswert, desto geringer ist der einströmende Strahlungsbereich des sichtbaren Lichts. In Büros lassen sich so zum Beispiel Spiegelungen auf Bildschirmen vermeiden.

Zudem kann das Material noch mit Schallschutzeigenschaften versehen werden. Dementsprechend sind Lichtband und Preise von verwendeten Materialien, der Größe sowie vom jeweiligen Grundriss abhängig. Das gleiche gilt auch für Oberlichter in Türen, welche Räume ohne Fenster ebenfalls erhellen.

Fazit

Ein Lichtband kann in seinem Aufbau unterschiedlich konzipiert werden: Möglich ist die Verwendung sowohl als durchgängige, nach Räumen getrennte als auch als einzelne und aneinander gereihte Kuppeln. Auf diese Weise wird Tageslicht vom Dach in den Innenraum gelassen. Damit angenehme Beleuchtungsverhältnisse herrschen, müssen dabei bestimmte Richtlinien befolgt werden.

Über unsere*n Autor*in
Glaserei.org Team
Glaserei.org ist das Branchenverzeichnis für Glaserei-Fachbetriebe. Die Redaktion von Glaserei.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Glas-Themen in Ihrem Zuhause: von Fenstern und Verglasungen über Glasmöbel bis hin zu Sicherheitsglas.