Es gibt Gebäude und Räumlichkeiten, die keine Seitenfenster haben. Um hier das Sonnenlicht zu nutzen, kann auf ein Oberlicht zurückgegriffen werden. Glaserei.org berichtet im folgenden Artikel, welche Vorteile in verschiedenen Designs diese Konstruktion hat, und verweist auf Rahmenbedingungen beim Einbau.
Ein Oberlicht wird dazu verwendet, Räume von der Decke aus mit Tageslicht zu versorgen und somit keine weitere Zwischendecke aufweisen. Dabei kann in der Gestaltung unterschiedlich vorgegangen werden, um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen. Doch sind auch einige Punkte zu beachten, damit der Aufenthalt in Räumen mit einem Oberlicht angenehm ist. Denn zu viel Sonnenlicht kann zu einer Überhitzung und unangenehmen Lichtverhältnissen in Räumlichkeiten führen, da Oberlichter viel mehr Tageslicht einlassen als Fenster in einer Seitenfassade.
Ausgestaltungsformen des Oberlichts
Ein Oberlicht kann in verschiedenen Ausführungen verbaut werden. Hauptaufgabe dieser Konstruktionen ist immer, Tageslicht von oben in einen Raum eindringen zu lassen. – Von ein paar Ausnahmen abgesehen beschränkt sich der Einbau eines Oberlichts architektonisch daher auf das Flachdach oder ein Dach, das einen Neigungswinkel von 25° nicht überschreitet. Zugleich kann aber auf mehrere Designs zurückgegriffen werden, die zwar von außen nicht zu sehen sind, aber mit ihrem Stil den Innenraum auf praktische Weise verschönern können:
- Die einzige Ausnahme, bei der diese Form der Beleuchtung nicht auf einer waagrechten Fläche verbaut wird, ist die Tür mit Oberlicht. Diese auch als Kämpferfenster bezeichnete Konstruktion sorgt für eine Ausleuchtung von Räumen, in die normalerweise kein Tageslicht vordringen würde. So eignet sich der Einbau beispielsweise in einem Windfang oder dem Eingangsbereich, wo natürliches Licht in Verbindung mit Haustüren mit Oberlicht Kosten für eine künstliche Beleuchtung spart. Näheres zu diesem Thema erfahren Sie an dieser Stelle.
- Üblicherweise erfolgt der Einbau eines Oberlichts – wie schon erwähnt – auf einem Flachdach. Dabei gibt es keinerlei Beschränkungen in Form und Größe. Sofern einzelne Stücke verbaut werden sollen, kann die Größe von einem Oberlicht zwischen 30 cm und 2,5 m betragen. Ordentlich an der Decke positioniert können sie so eine optimale Lichtverteilung in den Räumlichkeiten garantieren. Dabei kann die Form frei gewählt werden, denn Oberlichter werden drei- oder viereckig, rund und in pyramidaler Form verbaut. Großflächig werden diese innenarchitektonischen Elemente auch dazu verwendet, um Atrien, Innenhöfe und Säulenhallen ohne Seitenfenster mit Tageslicht zu versorgen. Daher kann ein Oberlicht im Preis auch sehr variieren.
- Ein weiteres Designelement des Oberlichts ist die Lichtkuppel. Dieser gewölbte Aufbau auf dem Flachdach kann in verschiedenen Größen installiert werden. Sie unterscheiden sich vom Oberlicht dadurch, dass sie sich vom Flachdach in ihrer Form abheben. Verbaut werden können sie auch mit einem Motor, der auf Knopfdruck die Kuppel öffnet und so eine Frischluftzufuhr ermöglicht.
- Eine günstige Lösung – vor allem für langestreckte Dächer – ist das Lichtband. In der Regel halbrund oder als Satteldach verbaut, garantiert es eine ausreichende Versorgung mit Tageslicht, da ein solches Oberlicht großflächig mit dem Dach kombiniert wird.
Alle diese architektonischen Elemente können mit unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit installiert werden. Dies wirkt sich natürlich auf das Aussehen aus. So kann ein Oberlicht zum Beispiel transparent oder satiniert installiert werden.
Rahmenbedingungen für den Einbau von Oberlichtern
Oberlichter sollten nicht unbedacht installiert werden. Da sie dazu dienen, Tageslicht in Räume zu transferieren, können zu viel oder zu wenig Licht unangenehme Folgen mit sich bringen. Der technische Begriff für die Definition der gegebenen Lichtverhältnisse ist der sogenannte „Tageslichtquotient“. Dieser vergleicht die Beleuchtungsverhältnisse eines Raumes mit den Gegebenheiten unter freiem Himmel. Ein zweiprozentiger Tageslichtquotient beispielsweise bedeutet also, dass zwei Prozent des Tageslichtes auf dem Zenit der Sonnenbahn durch ein Oberlicht in den Raum gelangen. Dieser Wert wäre zu niedrig, da die Beleuchtung bei solchen Verhältnissen schummrig wird. Ein guter Wert hingegen ist vier Prozent. Dieser ist nur zu erreichen, wenn die Oberlichter in optimaler Größe und mit perfekter Verteilung installiert worden sind.
Aus Gründen des innenarchitektonischen Designs ist es jedoch nicht immer möglich, sich nach dem Tageslichtquotienten zu richten. Grade bei einem großen Oberlicht, das auch zur Verschönerung des Raumes dient, kann dies zu Blendungen auf Bildschirmen oder zu einer Überhitzung des Raumes führen. In solchen Fällen kann auf spezielle Lösungen zurückgegriffen werden:
- Markisen oder ein Blendschutz im oder vor dem Oberlicht können dem eben genannten Effekten vorbeugen.
- Über ein Prisma oder den mehrschichtigen Aufbau des Werkstoffes kann in einem gewölbten Oberlicht das Sonnenlicht herausgefiltert werden.
- Ein Oberlicht kann als Sheddach nur nach Norden ausgerichtet werden, womit die genannten Negativeffekte verhindert werden.
- Das Material für das Oberlicht kann als Milchglas oder getönt montiert werden und so den Einfall von zu viel Tageslicht verhindern.
Daher sollte bei der Planung des Flachdaches immer mit einbezogen werden, dass das Tageslicht durch ein Oberlicht gleichmäßig und in angenehmen Verhältnissen im Raum verteilt wird.