Möchten Sie ein Oberlicht einbauen, haben Sie die Auswahl zwischen vielfältigen Varianten, bei welchen die Installation jedoch immer mit einer Vielzahl von gesetzlichen Vorschriften verbunden ist! Lesen Sie daher im folgenden Artikel auf Glaserei.org, was Sie beim Einbau beachten müssen.
Ein Oberlicht auf dem Dach ist entweder eine Lichtkuppel oder ein Lichtband. Dementsprechend groß ist auch die Formenvielfalt, die Sie nutzen können, wenn Sie ein Oberlicht einbauen möchten: Die Lichtkuppel zeichnet sich durch eine nach oben gewölbte Form aus, die entweder eine runde oder viereckige Basis hat. Die Wölbung der Kuppel kann dabei von einer leichten Erhebung bis zu einer Halbkugel reichen. Lichtbänder hingegen können mit leichter Neigung oder als sogenanntes Sattellichtband montiert werden. Bei erster Montagevariante handelt es sich in der Regel um eine Aneinanderreihung mehrerer Fenster auf dem Flachdach. Um dabei den Raum darunter mit möglichst viel Tageslicht zu erhellen, können Lichtbänder in einer Neigung von 25-45° auf dem Flachdach montiert werden. Das Sattellichtband hingegen stellt eine besondere Form des Lichtbands dar, bei welcher sich ein schmales Satteldach aus Glas über dem Flachdach erhebt.
Ein Oberlicht einbauen – Vorkehrungen und Anforderungen
Beim Oberlicht-Einbau ist vieles zu beachten. Denn die Montage eines Oberlichts und seine Positionierung auf dem Dach können nicht ohne weiteres ausgeführt beziehungsweise frei gewählt werden. Schließlich müssen eine Reihe von gesetzlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, die den fachgerechten Einbau, die Be- und Entlüftung über das Dach sowie einen möglichen Brandfall betreffen. Glaserei.org gibt Ihnen an dieser Stelle einen einführenden Überblick über die wichtigsten Richtlinien:
- Wie die unterschiedlichen Landesbauordnungen vorschreiben, sind zwischen einzelnen Oberlichtern Mindestabstände von 50 cm bis zu einem Meter einzuhalten, damit Regenwasser problem- und rückstandslos vom Dach ablaufen kann. Mit dem vorgeschriebenen Abstand wird zudem die störungsfreie Montage der Kuppel sichergestellt, da genügend Platz zum Arbeiten vorhanden ist.
- Ein sich öffnendes Oberlicht einbauen zu lassen, ist mit der Auflage verbunden, die Öffnung gegen die Hauptwindrichtung auszurichten. So wird bei der Entlüftung die Abluft auf natürliche Weise durch den Wind entfernt, und Regen kann nicht in das Gebäude eindringen.
- Zum Einbau verwendete Schrauben müssen eine gewisse Mindestgröße besitzen und in ausreichenden Abständen montiert werden. Diese variieren je nach Größe der Lichtkuppel oder des Lichtbands. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Oberlicht nach dem Einbau nicht durch Wind vom Dach gerissen wird.
- Zudem ist eine große Anzahl an weiteren Vorschriften zu berücksichtigen, die für den Brandfall gelten: Zum Beispiel Abstände von in Oberlichtern integrierten Rauchabzügen (mindestens 4 m, höchstens 20 m), Brandwände und ihre Distanzen zur jeweiligen Lichtkuppel (mindestens 1,25 m) sowie der Abstand von Oberlichtern zu benachbarten Dächern. Damit soll eine problemlose Evakuierung im Brandfall garantiert und ein Übergreifen der Flammen im Gebäude selbst oder auf Häuser in der Nähe verhindert werden. Mehr Informationen hierzu finden auf der Webseite des Fachverbandes „Tageslicht und Rauchschutz e.V.“.
Ein Oberlicht einbauen und Sicherheit sowie Komfort gewährleisten
Oberlichter werden oftmals an Arbeits- und Produktionsstätten eingebaut. Deshalb schreibt der Gesetzgeber in seinen Arbeitsstättenrichtlinien (ASR 1.6 und ASR A 3.4) vor, welche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden müssen, um eine ausreichende Sicherheit und Beleuchtung der Räume zu gewährleisten:
- Wenn Sie ein Oberlicht einbauen möchten, das ebenerdig ist und beispielsweise einen Keller beleuchtet, darf es, wenn es sich um ein kuppelförmiges Oberlicht handelt, nach dem Einbau keine Verkehrswege einengen.
- Ob auf dem Dach oder auf Bodenhöhe – der Absturz von Personen und Gegenständen muss in der Nähe von Oberlichtern durch geeignete Baumaßnahmen wie Umzäunungen verhindert werden.
- Die Reinigung und Instandhaltung von Oberlichtern ist schon bei der Planung zu berücksichtigen. Dementsprechend muss ein sicherer Weg zu den Fenstern und eine ausreichende Standfläche für Arbeiten in deren Nähe eingeplant werden.
- Oberlichter, die sich manuell oder mit Motor öffnen lassen, sind jährlich zu warten. Dieser Vorgang ist zudem detailliert zu dokumentieren.
- Da durch das Oberlicht Einbauen eine ausreichende Versorgung von Tageslicht gewährleistet werden muss, darf der Abstand zwischen einzelnen Oberlichtern nicht größer sein als die Bauhöhe des beleuchteten Raums.
- Gleichzeit muss jedoch berücksichtigt werden, dass nicht zu viel Tageslicht durch das Oberlicht einfällt und der Aufenthalt so beispielsweise durch eine überdurchschnittliche Erwärmung des Raumes unangenehm wird. Dies kann unter anderem mit einer integrierten Markise sichergestellt werden.