Glas wird in Wohnungen gebraucht, um Licht ins Innere zu lassen und um eine freie Sicht zu ermöglichen. Doch Flachglas kann bei Unfällen im Haushalt sehr gefährlich werden, wenn es bricht. Deshalb bietet sich hier der Einsatz von ESG-Glas an.

ESG-Glas ist kennzeichnungspflichtig. Die thermisch behandelten Glasscheiben sind mit einem dauerhaft eingebrannten ESG-Stempel versehen. © Glaserei.org
In nahezu allen Innen- und Außenbereichen können Sie ESG-Glas verbauen. Das Sicherheitsglas ist in vielen verschiedenen Ausführungen für Ihren Haushalt zu gebrauchen. Die Palette reicht von durchsichtig, über farbig lackiert, bis hin zu satiniert. Das Sicherheitsglas eignet sich hervorragend als Spritzschutz in Küche oder Bad, als Wandpaneele oder Raumteiler, für Duschwände und auch als Möbelfronten. Die ESG-Glas-Preise variieren dabei je nach Größe, Dicke und weiterer Bearbeitung. So erhalten Sie 6 mm starkes, klares ESG-Glas für rund 70 Euro pro Quadratmerer; das Polieren der Kanten kostet weitere 10 Euro pro Quadratmerer.
Die Herstellung von ESG-Glas
ESG-Glas besteht aus einer einzigen, durch Wärme behandelten Glasscheibe. Das Glas wird während der Verarbeitung auf Temperaturen oberhalb seiner Transformationstemperatur erhitzt und danach wieder schlagartig abgekühlt. Durch dieses Verfahren kühlen die oberflächennahen Zonen des Glases schneller als der innere Kern ab. Im Ergebnis entsteht im Inneren der Glasscheibe eine Zugspannung und in der Oberfläche eine Druckspannung. ESG-Glas muss daher vor dem Vorspannen, der thermischen Wärmebehandlung, zugeschnitten und geschliffen werden. Eine nachträgliche Bearbeitung ist nicht mehr möglich. Ein Versuch die Scheibe zu schneiden oder zu durchbohren, würde zur Zerstörung der Scheibe führen.
Durch die thermische Wärmebehandlung besitzt das ESG-Glas im Vergleich zu normalem Flachglas folgende Vorteile :
- eine erhöhte Stoß- und Schlagfestigkeit
- eine erhöhte Beständigkeit bei Temperaturwechseln
- im Bruchfall, eine geringere Verletzungsgefahr durch kleine runde Scherben
Aus diesen Gründen ist ESG-Glas ein beliebter Werkstoff in der Autoindustrie und im Wohnbereich. Mehr Informationen zu den Eigenschaften von ESG-Glas erhalten Sie hier.
Unterschiede zum Verbundsicherheitsglas
Verbundsicherheitsglas (VSG-Glas) erhält seine Sicherheitseigenschaften durch im „Verbund“ übereinander liegende ESG-Glasscheiben, die durch Folien zusammengehalten und in einem Walzverfahren mit dem Glas verbunden werden. Im Schadensfall behält das Verbundsicherheitsglas so eine Resttragefähigkeit, sodass Bruchstücke an der Folie haften und die Schadstellen auf diese Weise verschlossen bleiben. Aus diesem Grund wird Verbundsicherheitsglas auch als Windschutzscheiben in Autos angebracht. Erhältlich ist Verbundsicherheitsglas in klarer, matter, gefärbter, beschichteter oder UV-schützender Ausführung. Folien gibt es auch in verschiedenen Dicken, angefangen von 0,3 mm bis 0,8 mm. Je dicker der Glas-Folien-Verbund ist, desto stärker werden Schall- und Druckwellen gedämpft.