Für unterschiedliche Verwendungszwecke gibt es mittlerweile unterschiedlichste Varianten der Fensterverglasung, welche je nach Bedarf diverse Zusatzfunktionen übernehmen können. So können spezielle Verglasungen zur effektiven Wärmedämmung oder auch zum Schallschutz beitragen. Letztere sind häufig in Regionen mit hoher Schallemission installiert.
Es gibt verschiedene Arten der Fensterverglasung: Unabhängig vom Alter des Gebäudes muss seit 2009 bei neu eingesetzten Fenstern eine sogenannte Zweifachverglasung verwendet werden. Diese besteht aus zwei Glasscheiben, zwischen welchen sich ein mit Edelgasen oder Luft gefüllter Raum befindet. Der Gesamtenergiedurchlassgrad, auch kurz g-Wert genannt, befindet sich hier im mittleren Bereich von 0,75-0,85, je nach verwendeter Füllung. Dieser Wert sollte so niedrig wie möglich gehalten werden, da dieser die nach außen angegebene Wärmeenergie anzeigt.
Auf europäischer Ebene wurde in der Richtlinie 2010/31/EU beschlossen, nach der sich alle Mitgliedsstaaten ab dem Jahr 2021 verpflichten, bei neuen Fenstern nur noch eine dreifache Verglasung zu verwenden. Durch die beiden Zwischenräume wird hier der Gesamtenergiedurchlassgrad auf einen Wert von 0,55-0,65 gesenkt. Insgesamt sind Dreifachverglasungen also effizienter und besitzen eine stärkere Wärmedämmung, womit Sie nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Heizkosten einsparen können. Im Folgenden erfahren Sie nun, welche zusätzlichen Funktionen Fensterverglasung neben der Wärmedämmung leisten können.
Fensterverglasung mit Sicherheitsglas
Sicherheitsglas kann nicht nur bei Überkopfverglasungen und begehbarem Glas in öffentlichen Bauten, sondern auch in Eigenheimen eingesetzt werden. Da für diese Zwecke die Einfachverglasung nicht mehr genutzt wird, müssen Sie auf sogenanntes Verbund-Sicherheitsglas zurückgreifen. Sollte dieses Glas splittern, zerfällt es in kleine, stumpfe Fragmente, wodurch das Verletzungsrisiko minimiert wird. Außerdem ist solches Glas je nach Widerstandskraft klassifiziert, wobei die Einteilung im sogenannten „resistance class“-Raster (RC) erfolgt: Die unterste Klasse RC 1 N bietet nur einen grundsätzlichen Schutz vor Einbruchsversuchen, während RC 6 Einbrecher mit schwerem Gerät bis zu 20 Minuten abhalten kann.
Fensterverglasung mit Sonnen- & Schallschutzglas
Da durch Glasflächen nicht nur Licht, sondern auch Wärme ins Innere des Hauses gelassen wird, finden bei großen Glasflächen und -fenstern häufig spezielle Sonnenschutzverglasungen Verwendung. Dieses Glas ist meist mit einer Metallschicht bedampft, welche die Wärme im Winter im Innenraum hält und im Sommer die Räume angenehm kühlt. Achten Sie beim Kauf von Sonnenschutzglas unbedingt auf den angegebenen g-Wert: Gutes Sonnenschutzglas besitzt einen g-Wert unter 0,5. Zusätzlich wird bei Sonnenschutzverglasung der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient, auch u-Wert genannt, gesenkt, welcher den Grad der Wärmeisolierung angibt. Wirksames Sonnenschutzglas hat einen niedrigen u-Wert von etwa 1,0W/m². Zum Vergleich: Eine normale Zweifachverglasung besitzt einen u-Wert von 2,8-3,0W/m².
Fensterverglasungen können zu guter Letzt auch noch eine schalldämmende Funktion übernehmen. Diese wird durch eine spezielle Folie gewährleistet, die auf den Fenstern verklebt ist. Zusätzlich wird das Fenster speziell verfugt, sodass so wenig Schall wie möglich von außen eindringen kann. Auch Schallschutzfenster sind ähnlich wie Sicherheitsfenster klassifiziert. Während in Klasse 1 die Lärmemission um etwa 30 Dezibel gesenkt wird, findet in Klasse 6 durch die Verwendung eines massiven Schallschutzglases anstelle von Luft im Innenraum des Fensters eine nahezu vollständige Dämmung der Außengeräusche statt. Empfohlen wird diese Variante besonders bei starker Lärmbelastung, beispielsweise bei Immobilien in der Nähe von Schnellstraßen oder in Einflugschneisen.